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Ausser Spesen nichts gewesen
Zuversichtlich reiste ich in die Region, wo ich letzen Herbst mein erfolgreiches Weltcupdebüt erlebte. Das technisch anspruchsvolle Gelände wo man auch koordinativ gefordert wird, behagt mir. Trotzdem rechnete ich nicht mit einer WM-Selektion, da die Dichte im Schweizer Team enorm hoch ist.
Am Freitag ging's los mit der Mitteldistanz. Ich wusste was auf mich zukam und startete dementsprechend gut und sicher ins Rennen. Einen kleinen Zwischenfall hatte ich zwar zum ersten Posten als ich von einem Felsen gesprungen bin, und mir weh tat. Im Wettkampf verschwand jedoch der Schmerz schnell und ich behielt die Kontrolle.
Eine sichtbar schwierige aber kurze Teilstrecke folgte zum 6. Posten. Ich entschied mich möglichst gerade zu laufen, damit ich entweder den Fels oder die Löcher sehe, jedoch war der Hang gespickt mit kleinen Felsspalten und Löchern. Ich zitterte in den Postenraum und fiel in eine Mulde ohne Posten. Die Suchaktion begann und sie endete erst nach gut 7 Minuten. Ich hoffte, dass ich nicht der Einzige bin, der diesen Posten sucht und nahm die weiteren Posten in Angriff.
Erstaunlich gut konnte ich das Missgeschick verdrängen und leistete mir nur bei den letzten beiden Posten je einen Schwenker, wo ich nochmals eine Minute liegen liess. Der Rückstand im Ziel konnte ich mir natürlich erklären, aber auf der Rangliste war der 18. Rang trotzdem ein Dorn im Auge. Der einzige Trost spendete mir die zwischenzeitliche Führung beim 5. Posten!
Leider hatte der Sprung vom Felsen schmerzhafte Folgen. Ich bin dabei unglücklich auf einen Stein gestanden und habe meinen Fuss gequetscht. Am nächsten Morgen konnte ich kaum schmerzfrei Gehen, womit ich unmöglich einen Sprint laufen konnte. Es besserte sich auf den Sonntag, jedoch wäre es in diesem steinigen Gelände immer noch unmöglich und unvernünftig gewesen die Langdistanz zu bestreiten. Somit musste ich forfait geben und zuschauen. Mitte nächste Woche sollte ich das Lauftraining wieder in Angriff nehmen können.